Love's Labour's Lost

Werbung vor der Aula

   Heute würde man Berowne, den redegewandten Lord am Hofe König Ferdinands von Navarra, vermutlich als 'motormouth' bezeichnen. Nicht nur er oder Holofernes, ein Lehrer (natürlich), der es liebt zu dozieren, sondern das ganze Stück ist von Shakespeares Lust an der Sprache und an Wortschöpfungen geprägt.

   Drei junge Lords und ihr König legen einen Schwur ab, sich mehrere Jahre lang zum Studieren zurückzuziehen, asketisch zu leben und schon gar keinen Kontakt mit dem weiblichen Geschlecht zu haben. Wie es eine Komödie verlangt, kommen dann eine französische Prinzessin mit ihren drei Hofdamen zu Besuch, um die Handlung zu verkomplizieren, und die Lords verlieben sich alle prompt.

   Nach einigen 'Labours of love' seitens der Herren stellen die Damen ihren Verehrern aber Bedingungen, denn das Stück endet ungewöhnlicherweise ohne 'happy ending' mit der Abreise der Ladies, aber einem geplanten Wiedersehen.

 

   Shakespeare hat eine Fortsetzung zu diesem Stück namens Love's Labour's Won geschrieben, in dem die Paare sich vermutlich wiedertreffen und Hochzeit feiern. Genaues weiß man aber nicht, weil das Stück verlorengegangen ist.

   Shakespeare belässt es in dieser Komödie nicht bei den Liebesverwirrungen, sondern schickt eine Reihe von skurrilen Gestalten auf die Bühne. Da ist der spanische Grande Don Adriano de Armado (ein naher Verwandter der Commedia dell'arte Figur des Capitano) und das niedere Volk, das in einem Theaterstück auftritt, um die erhabenen griechischen und römischen Helden der Antike zu glorifizieren, was natürlich komisch scheitern muss.

Aufführungen am 15., 16. und 17. Juni 2010