The Winter's Tale
Wie The Tempest und Pericles zählt The Winter's Tale zu den Spätwerken Shakespeares, die sich nicht eindeutig nur einem Genre wie 'Tragödie' oder 'Komödie' zuordnen lassen. Zwar gibt es tragische Momente im Stück, z.B. wenn der Verlust einer geliebten Person verarbeitet werden muss oder ein Charakter Rache ausübt und andere verletzt, doch am Ende der Handlung kommt es meist zu einer wundersamen oder glückhaften Wendung für die Protagonisten - Familien werden zusammengeführt oder die Vergebung von Sünden wird gewährt.
Von einer unerklärlichen Eifersucht überwältigt, zerstört König Leontes von Sizilien sein Familienglück und trachtet seinem besten Freund Polixenes nach dem Leben. Seine Reue und Trauer währen viele Jahre, bis ihn das Schicksal sein verlorenes Kind wiederfinden lässt. Die höfische Welt wird kontrastiert mit einer pastoralen, und auch in diesem Stück führt die Generation der Kinder die zerstrittenen Eltern wieder zusammen.
Zwar ordnet Shakespeare dem Land Böhmen eine Küste zu, hat aber in diesem Stück die schönste aller Regieanweisungen überhaupt gegeben:
'Exit, pursued (verfolgt) by a bear.'
Aufführungen am 20., 21. und 22. Juni 2006