Romeo and Juliet

Es ist immer schön, wenn auch am nächsten Tag ein toller Theaterabend in einem weiterschwingt! So geht es mir mit Eurer wunderbaren, sehr gelungenen Romeo and Juliet-Inszenierung.
Habt vielen Dank für die großartige Darbietung!
Du hast wirklich ein herrlich mitreißendes, sensibles, kraftvolles Ensemblestück auf die Bühne gebracht. Jeder war präsent, bis in die kleinsten Nebenfiguren hin klasse besetzt.
Toll Mercutio. Der hat die Bühne gerockt als gäbe es kein Morgen. Super Tänzer und Typ!
Die drei, Mercutio, Tybalt und Benvolio ( mit dem Ensemble der Capulets/Montagues ) haben das richtig gut gemacht, die Figuren stehen ja für die ganze Gewalttätigkeit, den Haß und die Fehde. Sehr gute Choreographie der Kampfszenen.
Richtig klasse gespielt hat Friar Laurence, er hat auch eine tolle Stimme!
Ebenso Mr. Capulet, Julias Vater. Prima, wie er den Schmerz über den Tod der Tochter ganz aufrichtig weitergespielt hat.
Romeo und Julia waren sehr gut besetzt, beide haben ganz natürlich, wahrhaftig und glaubhaft ihre Rollen gelebt.
Auch die Amme ist ein toller Typ, klasse auch Lady Capulet, Peter, Paris, Escalus und, und, und…
Ich wünsche Euch allen noch schöne Vorstellungen und den verdienten Erfolg!

 

Michael Gräwe, Schauspieler

Die Performance hat mir echt supergut gefallen und Shakespeare hat noch mal eine ganz neue, viel spannendere Bedeutung für mich gekriegt. Nach dem Durchnehmen im Unterricht fand ich einige der Stücke schon etwas strange und zu kompliziert, aber die Aufführung gestern: WOW, Hut ab! Das Ansehen des Stücks hat mir richtig Lust aufs Schauspielern gemacht und selbst mal Teil einer so großen und perfekten Inszenierung zu sein.

Nora T.-W.

Großartig war es – wieder einmal – ich bin noch ganz ergriffen – auch vom Schluss, dessen Klänge ganz tief im Bauch landeten. Herzlichen Glückwunsch noch einmal dir und deiner Gruppe! So eine Dynamik – angeführt von Mercutio, der seine Auftritte liebte und fantastisch in die Rolle passte. Wie alle anderen auch – eine wundervolle Juliet mit ihrem lieblichen Gesang, ihr so überzeugend verliebter Romeo –  glänzend – die Eltern: wunderbar! Die italienische Vollblut-Sang- und Tanzeinlage mit Pfeil-Formation-Chor zum Piepen! Friar Laurence göttlich im wahrsten Sinne, der Macho Tybalt, der ulkige Apotheker – alle waren sie durch und durch in ihrer Rolle und das schwierige Shakespeare-Englisch – meine Hochachtung! Das Bühnenbild nutzte die Bühnenbreite so wunderbar, die drehbaren Stellwände stammen sicherlich von Herrn Wetzel, wie auch die Wappenstangen, wenn man sie so nennen kann. Die Spiegelung der Gefühle Juliets durch chorische Gesten fand ich auch klasse – am Ende kauern sie alle auf der Erde. Die Musik passte super und zeigte ein breites Spektrum. Da war am Ende nichts mehr von der ausgelassenen Oberflächlichkeit des Anfangs – die Streithähne haben ihre Lektion gelernt.
Kurzum – eine bewegende Inszenierung und die volle Aula und der riesen Applaus sprechen für sich.

 

Christine Jula

Eigentlich ist Romeo and Juliet ja eine Tragödie, und dennoch kam ich wieder wie auf Flügeln aus der Schule, nachdem wir erneut eine Ihrer pädagogischen Meisterleistungen erlebt hatten. Frau Festag und ich sind immer wieder von den Erfolgen der Shakespeare Players begeistert, zumal man Schule auch ganz anders erleben kann, als Sie es vorführen. Mit Einsatz, Charisma und reichlich überdurchschnittlichen Fähigkeiten bringen Sie auf die Schulbretter, was so manchem Theater Vorbild sein könnte, noch dazu in der Originalsprache - vom Fehlen jeglicher Subventionen mal ganz abgesehen. Ich für mein Teil verstehe sehr gut, dass Ihr eigentlicher Lohn darin besteht zu sehen, wie die jungen Leute über sich hinauswachsen und um der Sache willen Mühe und Arbeit, ja sogar Strapazen auf sich nehmen. Das lernen sie eben durch die einzigartigen Vorbilder.

Diesmal waren die Tanz- und Kampfszenen - auch mit den Sprechchören - ganz besonders aufregend, so dass wir wieder voller Dankbarkeit an Sie und die Shakespeare Players denken. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr.

 

Hildegard Vollmer und Linda Festag

Parting is such sweet sorrow …. so haben wir es gestern Abend empfunden, liebe Frau Baasner, als der Vorhang „gefallen war“.
Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich für den wunderbaren, unterhaltsamen, spannenden Abend bedanken, den Sie und Ihre Shakespeare Players uns geboten haben.
Neben der hinreißenden Juliet (Höhepunkt war wieder das Gesangssolo) war für mich Friar Laurence besonders überzeugend. Herzlichen Glückwunsch an alle Mitspieler/innen und alles Gute für die dritte Aufführung heute Abend.

Hartmut Tschepe         

Das Erlebnis Ihrer Inszenierung bot wieder eine Überraschung, und die umwerfende Vitalität Ihrer Truppe hat uns erneut beeindruckt.
Ihre Handschrift ist wieder deutlich erkennbar: charaktergemäße Besetzung der Rollen, sorgfältiges Coaching von Dialogen, exakte Choreographie der Gruppenszenen.
(Was Ihre Inszenierungen von den zur Zeit gängigen Vorstellungen von klassischen Dramen unterscheidet, die fast durchgängig statisches Sprechtheater anbieten, ist vor allem die Bewegung. Es geschieht immer etwas, mal rasant, mal retardierend.)

Ihre Aufgabe ist ja nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine pädagogische, und Sie müssen in jedem Jahr neue Schauspieler finden und heranbilden, die Ihren ästhetischen Maßstäben genügen und mit diesen zusammen Stücke inszenieren. Für eine solche Herausforderung ist ein Schuljahr eigentlich viel zu kurz. Zwar konnten Sie bewährte Schauspieler wie die beiden Protagonisten, aber auch die Talente Maria Canzoneri und Jan-Robert Frank u.a. wieder einsetzen. Ein Naturtalent wie Nelson Antonio, mit dem alles wie von selbst läuft, steht Ihnen ja nicht dauerhaft zur Verfügung.
Die äußere Präsentation von Ort und Personen, Bühnenbild und Kostümen, stimmte wie immer: Mit farbig kontrastierenden Emblemen, den Anfangsbuchstaben der verfeindeten Veroneser Familien, auf verschiebbaren Ständern, konnte die Bühne eingeengt oder erweitert werden. Da grün für Montague und rot für Capulet Komplementärfarben sind, könnte man darin die Symbolik sehen, dass diese Farben vereint einen harmonischen Gleichklang ergäben. Auch assoziiert rot Leidenschaft, aber auch Wut und Blut, grün eher Natur, Entspannung, Frieden. Es entbehrt nicht der Ironie, dass die Vertreter von Julias Familie, ihr Cousin Tybalt, der durch seine Attacke das tragische Verhängnis auslöst, besonders gewalttätig erscheint, obwohl Julia selbst die einzige Person ist, die frei von Schuld bleibt.
Die Stimme des Volkes, der Chor, schien professionell choreographiert (mit Kollegen vom Sport und/oder der Musik?)    [Nein, unsere eigene Leistung, MB]
Die sportliche Truppe junger Mädchen begleitete das Geschehen mit Kommentaren, Seufzern, Zustimmung, Protest und auch mit bedrohlichen, von Rache inspirierten Aufmärschen oder fröhlichen Tänzen. Sie wirkten wie professionelle Cascadeure, als sie nach Tybalts Tod in Dreiergruppen sterbend in rhythmischer Abfolge mit synchron gebeugten Armen elegant zu Boden stürzten. Sie taten dies alles mit offensichtlicher Begeisterung.

Die Aufführung hat einige publikumswirksame Showelemente, z.B. den Tanz von Maxim Schmitt und das tänzerisch in der Gruppe von Maria Canzoneri vorgetragene Mamalied, die beide Begeisterungsstürme im Publikum auslösten. Auch dem Apotheker war eine kleine eigene Show vergönnt mit seinen Gift-Phiolen im Jackett, die er mit boshaftem Charme verhökerte.
Besonderes Lob verdient neben der schauspielerischen Leistung auch die sprachliche, akustische Artikulationsfähigkeit von Jan-Robert Frank, Maria Canzoneri und vor allem Philip Bock, der jedes Wort, dem Gewicht seiner Rolle gemäß, deutlich, nicht zu schnell und gestisch sinngebend begleitet vortrug.
Viel könnte man noch sagen zu dieser vielfältigen und vielschichtigen Leistung der Shakspeare Players von 2013.
Noch eine Anmerkung zu dem Problem der Werktreue, die in den professionellen Inszenierungen klassischer Dramen zur Zeit in Deutschland keinen Wert mehr darstellt, geschweige denn eine Verpflichtung für die Regie. Und für Sie, Frau Baasner, ist Werktreue immer künstlerischen Gebot. Ich hatte zum Beispiel vermutet, Sie würden den Auftritt des County Paris im letzten Akt streichen, der mich sogar im Original stört. Mein Mann und ich waren uns einig, dass Shakespeare alles auf die Spitze treibt, allerdings nicht ohne Grund. Und so schien es einerseits richtig, dass Sie diesen letzten Kampf zwischen dem Julia verordneten und dem selbst erwählten Ehemann auf die Bühne brachten: Romeo muss sich verteidigen, weil ihm von einer Konventionen über alles stellenden Gesellschaft auch noch verweigert werden soll, das Totenbett mit seiner Frau zu teilen. Andererseits wird Paris ein weiteres unschuldiges Opfer, da er im Glauben, Julia sei seine Braut, - was ihm von ihren Eltern und auch, zum Schein, von Julia selbst bestätigt wurde, - dieser, dem Gebrauch gemäß, die letzte Ehre erweisen will. Die Absicht, mit ihr zu sterben hat er nicht. Dieser Tod ist nur das Ende einer Kette von Missverständnissen in einer verkehrten Welt, für die der Friar Laurence mit verantwortlich ist. Ließe man diese Szene weg, so wäre es daher wohl keine Verfälschung der Absichten Shakespeares. Ich persönlich empfand es als atmosphärische Störung, dass Paris durch seinen Tod unverdient Teil der Liebestragödie wird und auch, dass Romeo und Julia nicht einmal im Tode Privatheit und Stille vergönnt sind.
(Paris ist im übrigen aus meiner Sicht eine glaubwürdige Besetzung. Er verkörpert den erfolgreichen, angesehenen Bürger. Er erinnerte mich in seinem weißen Outfit an meinen unmäßige Summen verdienenden, aber in seinem großen Betrieb auch umsetzenden Zahnarzt. War das satirische Absicht?)  [Nein]

Das von Filip Kujawski eindrucksvoll stilisierte Poskartenmotiv, das blutige Messer, ist eine Art Leitmotiv der Inszenierung – auch in seiner Doppeldeutigkeit:
Es symbolisiert einerseits die latente Gewalt, die besonders in Tybalt und Mercutio - in Vertretung der verfeindeten Familien Capulet und Montague -verkörpert ist. Die Regie hat mit Omar Khalaf und Maxim Schmitt diese Rollen ideal besetzt.Die Mischung von jugendlichem Überschwang, sexueller Abenteuerlust und Aggressivität, die leicht in Gewalt umschlagen kann, wird von beiden verbal, in Gang und Bewegung, aber besonders in dem furiosen Tanz von Maxim Schmitt ausgedrückt. Das Messer wird mit todbringender Absicht, (Tybalt), aber auch zur Verteidigung verwendet. Man sah die Gangs vor sich, die, auch in Berlin, ausrücken, nur um - im Pseudoakt der Selbsbefreiung - Unfrieden zu stiften. Exakt diese Atmosphäre schildert auch Shakespeare. Hier war der Gegenwartsbezug leicht herzustellen, wie das durch die Regie geschehen ist. Viel schwerer ist es, eine unbedingte Liebe in einer Welt glaubhaft vorzustellen, die der Liebeserfahrung keine so hohen Hürden mehr setzt. (Sie war aber damals so selten wie heute, und es wird sie immer geben.)
Nur Juliet verwendet das Messer gegen sich selbst, um Romeo die Treue zu wahren, und stiftet damit letztlich Frieden zwischen den Erbfeinden. (Daher der  - Ruf von Julia „Oh happy dagger...“, der ihr einziger Ausweg aus den ihr auferlegten Zwängen ist).

Sie hatten das Glück, dass Sie mit Ihren Protagonisten, die sich bereits im Hamlet des vergangenen Jahres bewährt hatten, weiter arbeiten konnten. Beide heben sich allein durch ihr Sosein, ihre fragile Erscheinung, von ihrer Umgebung ab. Zeitweise bewegt sich Arthur Ceremuhin wie ein Somnambuler in der Mitte seiner vitalen Begleiter, die ihn vergeblich aufzuheitern versuchen. Er ist nicht nur von Schwermut überschattet wegen seiner Verliebtheit in Rosaline, sondern schon im ersten Akt kurz vor der ersten Begegnung mit Juliet hat er Todesahnungen:..my mind misgives /some consequence yet hanging in the stars/ Shall bitterly begin his fearful date/ With this night’s revels and expire the term/ Of a despised life closed in my breast/ By some vile forfeit of untimely death...
Auch beim ersten Anblick Julias verwendet er die Metaphorik des Lichts und des nächtlichen Sternenhimmels: Oh, she doth teach the torches to burn bright/ It seems she hangs upon the cheek of night/ Like a rich jewel in an Ethiop’s ear/ Beauty too rich for use, for earth too dear… Auch hier der Anklang an überirdische Schönheit, die unerreichbar bleibt, ebenso in der nächtlichen Szene im Obstgarten vor Julias Fenster:
…what light through yonder window breaks?/ It is the east and Julia is the sun!/ Arise fair sun, and kill the envious moon/…The brightness of her cheek would shame those stars/ As daylight doth a lamp…
Ich erinnere mich nicht daran, ob diese Texte, die Hoffnung, aber auch Todesahnung ausdrücken, gesprochen wurden, aber diese Vorausahnung eines schlimmen Schicksals, die Romeo seinen Freunden entrückt, setzt Arthur pantomimisch überzeugend um. Besonders deutlich wird das in der Szene, in der er sich zwischen Mercutio und Tybalt drängt, um beide zu schützen, damit aber dem skrupellosen Tybalt den mörderischen Stich unter seinem Arm hindurch ermöglicht.
Clara Helfer ist in ihrer jugendlichen Zartheit eine überzeugende Verkörperung der Juliet. Als eine der wenigen Figuren trägt sie ein historisch anmutendes Kleid, was ihr einen geheimnisvollen Anstrich gibt. Sie zeigte ihre Wandlungsfähigkeit. Zunächst ist sie die angepasste, freundlich-gehorsame Tochter, sie blüht auf und zeigt sogar Übermut in der Gewissheit ihrer Liebe, entwickelt dann aber eine erstaunliche Härte, mit der sie den elterlichen Zwängen widersteht, die steile Falte das Protests auf der Stirn, aber sie zeigt auch die Fähigkeit zur Verstellung.
Anrührend das Lied mit dem Refrain make me your wife, das sie mit heller, mädchenhafter Stimme singt. Wenn ich an die Liebesgeschichte von Romeo und Julia 2013 zurückdenke, wird mir Julias zarte, blumenhafte Präsenz in Erinnerung bleiben.

 

Ingeborg Jacobs

As we have been to almost all of your previous performances and know just how wonderful they all were, we are greatly looking forward to your next presentation which we wouldn't want to miss for the world! Every time we see one of your plays we are filled with admiration for all the work, the thought and talent that your troupe reveals and wonder how you manage to bring it all out under the humdrum conditions of everyday school life. As teachers we know how easy it is to lose one's sense of purpose and delight under the weight of the ordinary school day.
With best wishes for three glorious evenings of successful staging of your new production, we remain your admirers and fans
 
Linda Festag and Hildegard Vollmer