Projekte

Die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft

Weimar

2006

 

Zur Frühjahrstagung 2006 der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft in Weimar ist unsere Gruppe eingeladen, persönlich und mit Filmausschnitten aus unseren Aufführungen im Rahmen des Seminars "Shakespeare auf der Schulbühne" unsere Arbeit vorzustellen.

 

Wo Weimar liegt, das wissen jetzt 14 Shakespeare Players, denn dorthin fuhren wir am 21. April (mitten in den Osterferien!) um am darauffolgenden Samstag an der Frühjahrstagung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft teilzunehmen.
Wir waren eingeladen worden, unsere Theatergruppe vorzustellen im Rahmen eines Kolloquiums für Lehrende mit dem Titel: Shakespeare auf der (Schul-)Bühne
von 9.00-11.00 am 22.4.2006 im Kulturzentrum MON AMI am Goetheplatz. Außer uns waren noch Vertreter zweier Shakespeare Schultheatergruppen aus Jena und Hoyerswerda dort, doch durften wir eine ganze Stunde lang referieren.
Um 19.00 am Vortag angekommen und nicht weit vom Bahnhof in der Jugendherberge Germania untergebracht, brachen wir noch im Hellen auf, um den Weg zum Kulturzentrum zu erkunden. Mrs B bestand darauf, am Schillerhaus, am Nationaltheater und am Goethehaus vorbeizugehen, was nur dadurch verzögert wurde, dass wir an einem Burger King Restaurant vorbeikamen.

Weimar ist eine hübsche kleine Stadt, doch waren wir natürlich nicht wegen der deutschen Klassiker gekommen, sondern wegen Mrs B's Shakespeare-Tick.
Was lag also näher, als zum ersten Shakespeare-Denkmal auf europäischem Boden im Park an der Ilm zu gehen und den bardischen Segen für das nächste Stück zu erbitten? Wie gut, dass nur wenige Leute vorbeikamen, die uns wahrscheinlich für eine obskure Sekte hielten! Inzwischen war es dunkel und wir standen mit Kerzen und Blumen im Kreis um das Denkmal und haben Shakespeare-Verse zitiert, sogar Nora und Max! Peter the Prompt war telefonisch dabei und im unpassendsten Moment klingelte mal wieder G's Handy, der schon im Zug damit herumgeprollt hatte. Die Weimarer sind wahrscheinlich an solche Happenings gewöhnt!! Mrs B ist am nächsten Tag noch mal allein hingegangen, damit das Ganze tatsächlich noch den nötigen segensreichen kreativen Funken bekam. Abends haben wir den frisch (ähem) geschnittenen Film der letzten Aufführung im Juni 2005 von As You Like It angeschaut und die Nacht sehr angeregt und kaum im Bett verbracht.
Aufgescheucht um 8.00 und fast rausgeprügelt um 8.30 ging es dann zum Vortrag auf der Kleinkunstbühne im MON AMI, eingeführt von Herrn Petersohn, dem Vizepräsidenten der Shakespeare-Gesellschaft.
Wir haben uns vorgestellt und Mrs B hat über alle möglichen Aspekte der Theaterarbeit gesprochen, über unsere schon gespielten Stücke, die Bühnenbilder, Kostüme, Musik, Textfassung, Spracharbeit usw. und wollte mit Maxens Hilfe Szenen per Video/DVD zeigen, was dann erst nach längerem Einsatz des herbeigeholten Technikers gelang. Das Publikum (ca. 70-80 Teilnehmer) war sehr beeindruckt und hat viel gelacht, besonders über komische Szenen aus dem Midsummer Night's Dream  (Pyramus und Thisbe) und die Szene mit der wandelnden Wand aus Twelfth Night.
Hinterher sind wir noch von vielen angesprochen worden, denen unsere Truppe gut gefallen hat. Nora hat in der Pause danach für 90,- Euro DVDs und Videokassetten verkauft!!
Herr Petersohn hat gesagt, dass er sich freuen würde, wenn wir mal ein ganzes Stück in Weimar spielen könnten im Rahmen der Shakespeare-Tagung, mal sehen, ob's klappt!

Am Nachmittag gab es noch eine richtig gute Demonstration von Bühnenkämpfen mit Klaus Figge, einem Dozenten der Folkwang Schauspielschule, und einem Schauspieler, der demnächst den Fechter Tybalt aus Romeo and Juliet spielen wird. Sie haben uns Degen- und Schwertkämpfe mit einem und zwei Schwertern gezeigt, die richtig gefährlich aussahen und doch, gut geprobt, für die Spieler ungefährlich sind. Mrs B hat viel mitgeschrieben und will sobald wie möglich den Tritt in die Genitalien und den Fall aus einem Stuhl rückwärts mit Überschlag in eins der nächsten Stücke einbauen. Dann haben wir noch eine Weile im 'Shakespeares' (Restaurant) gesessen, bis es Zeit für die Rückfahrt war. In Weimar gibt es auch eine Shakespearestraße... natürlich!!

Am nächsten Tag, 23.4. (Shakespeares Geburtstag...) kam dann diese Email an:

Liebe Frau Baasner, liebe Schülerinnen und Schüler,
ganz herzlichen Dank noch einmal seitens des Vorstandes der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft und des Präsidenten, Prof. Dr. Andreas Höfele, für Ihre/eure konstruktive und erfrischende Teilnahme an der Tagung in Weimar. Es ist phantastisch, wie weit die Theaterprojekte an der Schule gediehen sind und mit welchem Enthusiasmus und mittlerweile auch gewachsenen Professionalität Sie alle und natürlich die Initiatorin des Ganzen, Frau Baasner, an Shakespeare herangehen. Wir hoffen, weiter mit Ihnen und euch in Kontakt zu bleiben, denn ".... the play's the thing....".
Alles Gute, Ihr Roland Petersohn
(Vizepräsident)

Ein paar Impressionen aus Weimar - dort ist das erste Denkmal von Shakespeare auf europäischem Boden errichtet worden.